Im letzten Beitrag habe ich noch davon gesprochen, wie sehr mir ein Weihnachten mit typischem Weihnachtsessen, Schnee und der Familie fehlt. Und ja, die drei Tage waren definitiv anders als daheim. Anders, aber nicht schlechter. Für mich war dieses Weihnachten genauso weihnachtlich,wie das in Deutschland (wenn nicht sogar noch mehr). Lest hier über mein thailändisches Weihnachtsfest!😀
Heiligabend
Nach einer letzten Chroprobe mit Musiklehrer Kim sind wir gegen halb drei nachmittags Richtung Khao Lak aufgebrochen. Gefahren sind wir (etwa 50 Leute) mit unserem „Schulbus“, einem umgebauten LKW mit Sitzbänken auf der Ladefläche (sogar gepolstert). Von dem Gedanken einer komfortablen Fahrt wie mit einem Linienbus in Berlin sollte man sich schon beim Einstieg verabschieden. Man fliegt bei jeder noch so kleinen Unebenheit in die Lene oder so wie ich, in seinen Vordermann. Ich saß in der Mittelreihe und wurde am meisten hin- und hergeschleudert. Ansonsten war die Fahrt aber recht unterhaltsam, weil ich mich mit vielen Schülern unterhalten konnte.
Im Hotel angekommen wurden wir in einen kleinen Konferenzraum gebracht, wo wir die Zeit bis zum Abendessen mit Singen überbrückten. Das Abendessen war nicht mein Fall. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass wir nicht wie „normale“ Gäste im Restaurant, sondern in der Mitarbeiterkanine gegessen haben. Naja, Hauptsache man hat ein bisschen was im Magen.🍗
Zwischen dem Abendessen-Buffet und der Pool-Landschaft haben die Kinder und ich uns dann vor eine sehr kitschige Weihnachtsbühne gestellt. Die Kinder hatten echt Spaß beim Singen und ich habe den Takt angegeben (jo, ich war Dirigent für zwei Abende 😜). Auch wenn die Stimmen der Kinder irgendwann ziemlich angekratzt waren, sollten sie noch eine zweite Runde singen (was sie mit Bravour gemeistert haben 👏🏻).
Auf der Rückfahrt sind wir dann noch am 7-Eleven rangefahren, wo ich mir ein Sandwich, Chips und ne Coke gekauft habe (Gönnung darf an Weihnachten mal sein). Und der nächste Tag wurde noch viel besser…
1. Weihnachtsfeiertag
Nach Phuket ging es mit dem Bus schon etwas früher los. Dieses Mal sind wir jedoch nicht mit dem Schulbus, sondern mit klimatisierten Mini-Vans gefahren (ich hasse Klimaanlagen🤮). Komforttechnisch war diese Fahrt purer Luxus. Wer das Glück hatte, neben einem extra-großem Kissen zu sitzen, so wie Big neben mir, der konnte die Fahrt über gemütlich dösen.
Wir sind im Hotel (ein Marriot) nach anderthalb Stunden angekommen. Anders als in Khao Lak, hatten wir dort unseren eigenen Aufenthaltsraum samt Buffet. Und das hatte es in sich: Lasagne, Chicken Wings, Pommes und und und…
Alle paar Minuten wurde Nachschub rangekarrt. Selbst, als die Kinder irgendwann nicht mehr konnten, hatten wir noch reichlich zu Essen. An diesem Abend habe ich mich so überfressen wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Nachdem sich der Termin des Auftritts um eine halbe Stunde verzögert hatte, wurde uns dann auch noch eine Schale voll mit Kokoseis gebracht. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar schon voll, aber das Eis war sehr köstlich 😋 (schmeckte wie Raffaello).
Und dann hieß es SHOWTIME AGAIN! Dieses Mal haben die Kinder und ich zwischen den Abendbrotstischen der Hotelgäste gesungen. Und leider ohne Mikrofone (weil sie keine Ständer hatten😏). Hat sich aber dennoch phenomenal gut angehört. Ich hatte echt Schwierigkeiten mich auf das Dirigieren und Mitsingen zu konzentrieren, weil ich zwischendrin Gänsehaut bekommen habe 😆.
Für mich war dieser Abend der schönste Weihnachtsabend. Nicht zuletzt, weil das Essen so fantastisch war. Auch die Kinder waren wie verzaubert. Es muss schon ganz schön aufregend sein, in ein so teures Hotel zu kommen und aufzutreten. Das Abendbrot hat ihnen auf jeden Fall geschmeckt (bestimmt eine gute Abewechslung zur thai-Küche).
2. Weihnachtsfeiertag
Die große X’mas-Party. Sie war wohl DAS Highlight für die Kids (aber auch für mich sehr unterhaltsam gewesen). Von um 12 bis nachmittags wurden dann alle Shows vorgeführt. Tanzen, Lip-Sync-Battles uvm..
Dann hat uns Musiklehrer Kim auf die Bühne gerufen und es wir hatten unseren großen Auftritt. Bis auf weggewehte Notenblätter lief er auch ohne Zwischenfälle oder Patzer meinerseits. War aber irgendwie komisch als Einziger zu stehen, ich war gefühlt der Blickfang. Ich hoffe, wir werden noch ein oder zwei Auftritte als Band haben. Die Proben und der Auftritt waren einfach mega spaßig (später kommt dazu noch ein Artikel).
Quasi als Belohnung für unsere Performance gab es dann auch schon Essen: Fettucine mit Bolgnese ( hier viel süßer), knusprig frittierte Hänchenkeulen, Avocado-Sushi und Fried Rice. Guten Appetit! 🍲
Zum Nachtisch gab es dann noch Eis in den Geschmacksrichtungen Schoko und Kokos. Ich habe bestimmt über 10 Kugeln Eis gegessen (weil das Eis am Abend schließlich aufgegessen werden musste 😜).
Am späten Nachmittag hieß es dann endlich Bescherung. Jedes Kind hat ein Geschenk vom Weihnachtsmann überreicht bekommen. Leider ist er dieses Jahr ohne Elefant, dafür aber im Schlittenn gekommen🛷. Schon vor drei Wochen mussten die Kinder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann fertig geschrieben haben. Die häufigsten Geschenke der Kinder waren ferngesteuerte Autos, Fußbälle und Barbies.
Zu guter Letzt bleibt mir nur zu sagen, dass dieses Weihnachten ein ganz besonderes für mich war. Ich habe viel Spaß mit den Kids und den anderen Freiwilligen gehabt. Mein nächstes Weihnachten wird dann wohl viel kälter werden. Schnee brauch man in Berlin auch nicht erwarten. Aber ich kann dann wieder mit meiner Familie und meinen Freunden feiern.
Morgen fahre ich zur Silvester-Party nach Khao Lak. Bis dahin und ein frohes 2020!🍾🥳